Tja hm... Noch bin ich nicht wirklich richtig begeistert von Hawaii. Vielleicht liegt es daran, dass man in Filmen und Dokumentationen immer ein Bild vom Paradies vorgesetzt bekommt, wenn es um Hawaii geht. Darum hatte ich wohl zu hohe Erwartungen, und die haben sich nicht erfüllt. Hawaii - um genau zu sein Honolulu, die Hauptstadt, auf der Insel O'ahu gelegen, ist halt ein tropischer Urlaubsort wie andere auch. Waikiki Beach, wo mein Hostel liegt, ist noch dazu äußerst touristisch, was ich nicht so gerne habe.
Beim Tauchen und Schnorcheln ist es ein kleines Problem, dass hier Winter ist. Luft- und Wassertemperaturen betragen meist so um die 22°, und da wird einem schnell kalt. Dazu ist es eher windig, das bedeutet viele Wellen, und deswegen ist an den Sandstränden hier viel aufgewirbelter Sand im Wasser, was schlechte Sicht mit sich bringt. Wenn es dann auch noch ein wenig wolkig ist, werden UW-Fotos gleich mal grau und düster...
Trotzdem hab ich ein bisschen was vorzuzeigen, nach einem Tauchtag und einem Schnorcheltag, halt vielleicht nicht alles in der "üblichen" Qualität. Fangen wir mal an:
Am zahlreichsten hier vertreten sind die typischsten Rifffische, die Schmetterlings- bzw. Falterfische:
Wobei man dazusagen muss, dass es mit "Riff" nicht weit her ist hier. Da haben die Massen von Touristen wohl ihr Scherflein dazu beigetragen. Auf den beliebtesten Stränden ist man jetzt dazu übergegangen, die Besucherzahlen auf 3000 (!) pro Tag zu limitieren, und man muss Eintritt zahlen und sich vorher einen Film anschauen. In dem wird einem gezeigt, wie man sich beim Schnorcheln verhalten soll, z.B. dass man nicht auf Korallen steigen darf. Naja, man sieht es an den Bildern, dass von den Korallen nicht mehr viel übrig ist. Und man sieht es beim Schnorcheln, warum das so ist: weil viele der 3000 Schnorchler schlechte Schwimmer sind oder sich trotzdem auf die Korallen stellen, oder beides.
Eigentlich auch zur Familie der Falterfische gehört der gelbe Masken-Pinzettfisch (auf Englisch "Yellow longnose butterfly fish"):
Bekannt durch seine Rolle als "Khan" in "Findet Nemo": der Halfterfisch (auf Englisch "Moorish Idol", auf Hawaiianisch "Kihikihi")
Trompetenfische und Flötenfische gibt es hier ebenso zahlreich wie in Bonaire, allerdings sind sie dort viel öfter senkrecht im Wasser stehend zu sehen gewesen, was ja eigentlich ihre Art ist.
Ein paar vereinzelte Bilder - ein großer Igelfisch, ein Polster-Seestern, ein gelber Segelflossendoktor, der sehr brav sein "Skalpell" am Schwanzflossenansatz herzeigt, und mindestens vier verschiedene Seeigel-Arten auf einem Bild:
Der "Staatsfisch" von Hawaii ist, laut Gesetz von 2006, der Diamant-Picasso-Drückerfisch, eine Unterart des Picasso-Drückerfisches, die es nur hier auf Hawaii gibt (den Picasso-Drückerfisch findet man hingegen vielerorts und oft in warmen Meeren). Auf hawaiianisch heißt der Fisch Humuhumunukunukuapua'a, deshalb gibt es die ironische Bemerkung, dass der Name länger als der Fisch sei. Übersetzt heißt das Hawaiianische übrigens ungefähr "Schweineschnauzen-Drückerfisch", was wieder einmal beweist, dass Fremdes viel besser klingt, wenn man es nicht versteht. Die Viecher sind leider entweder sehr feige und wollen sich sofort verstecken, oder sie sind sehr aggressiv, wenn sie gerade Brutpflege betreiben. Deswegen keine guten Bilder, aber auslassen kann ich so einen wichtigen Fisch auf keinen Fall!
Einen Oktopus haben unsere Tauchführer gestern gefunden, und gefangen - an sich ja nicht unbedingt das, was Tauchführer machen sollten, denn die sollten Vorbilder sein, und haben auch anfangs noch genau erklärt, dass man keine Tiere angreifen darf. Dann haben sie sich selber nicht daran gehalten. Dass es dem Oktopus nicht besonders gefallen hat, sieht man auf dem ersten Bild deutlich, da versucht er noch, zu fliehen, hat sich weiß gefärbt und stößt viel Tinte aus. Am Ende haben sie ihn aber schon wieder freigelassen, und es ist ihm, glaub ich, außer einem Schreck nichts zuleide getan worden.
Das Highlight beim Tauchen waren aber vier Weißspitzen-Riffhaie, die wir unter einem Felsvorsprung schlafend angetroffen haben. Links lagen drei kleinere, so etwa einen halben Meter lange, und rechts ein größerer, der ungefähr einen Meter lang war. Einen der kleineren habe ich mit meinem Blitz leider erschreckt, und der ist weggeschwommen, darum hab ich auf dem besseren Bild nur mehr zwei der kleinen Haie drauf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen