An sich stand heute die Fahrt von Christchurch nach Kaikoura auf dem Programm. Das Highlight des Tages wurde aber ein Besuch des Willowbank Wildlife Reservates, noch in Christchurch. Dort hat man sich hauptsächlich auf neuseeländische Tiere spezialisiert, obwohl auch andere daruntergemischt worden sind. Zuerst hat das ja relativ harmlos begonnen:
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ein Weka, so einen hatten wir schon mal |
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Damhirsche (die sind glaub ich nicht einheimisch hier) |
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noch weniger neuseeländisch: ein Emu |
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und ein Wallaby |
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SEHR neuseeländisch, und zum ersten Mal gut getroffen: ein Pukeko |
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drum gleich noch ein zweites Bild |
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und das halten viele Menschen für das neuseeländischste aller Tiere: ein Schaf |
Dann aber kam ich in ein großes Vogelfreigehege, da waren anscheinend Keas. Zuerst habe ich ein Weilchen gebraucht, um die ersten zu sehen. Die waren scheu, nicht an mir interessiert, sehr zurückhaltend, ließen sich auch nicht besonders gut fotografieren. Eigentlich genau das Gegenteil dessen, was man so über Keas liest.
Dann war da aber gleich neben dem Weg eine Futterstelle, und an der saß ein Kea und knabberte an einem Stück Obst herum. Ich ergriff die Gelegenheit und machte ein paar Nahaufnahmen, dabei fing der Kea an, mit Steinen zu spielen, d.h. er pickte sie auf und warf sie neben sich hinunter, und ich warf sie ihm wieder zurück. Das schien ihm zu gefallen.
Ich überlegte, womit ich noch mit ihm spielen könnte, und suchte einen Grashalm. Das machte dem Kea noch mehr Spaß, wir veranstalteten sozusagen ein Tauziehen, Hand gegen Schnabel.
Was ich nicht bemerkte, während ich da in der Hocke kniete und mit dem einen Kea spielte: In der Zwischenzeit waren andere Keas auf den Menschen aufmerksam geworden, mit dem man spielen konnte, und wollten mitspielen. Neben mir war eine Sitzbank, auf der hatte sich ein Kea heimlich, still und leise angeschlichen und knabberte plötzlich an meinen Haaren. Ich hielt ihm die Kamera entgegen und fotografierte drauf los:
Nicht lange darauf saßen neben mir auf der Bank zwei Keas (einer davon mit einem abgebrochenen Oberschnabel), an meinen Schuhen versuchten vier Stück, ein Loch hineinzubeißen oder sie aufzuschnüren, und auf mir saßen ebenfalls zwei von den Viechern:







Das war ein Weilchen ein Riesenspaß, für mich und die Keas. Mit der Zeit übertrieben sie das Ganze jedoch. Sie versuchten, wie ein kleines Kind das machen würde, mich im wahrsten Sinne des Wortes auseinanderzunehmen. Wollen wir mal das Beste von ihnen halten und denken, sie haben sehr viel Forschergeist und stellten Experimente mit mir an. Die Fragen, die sie am brennendsten zu interessieren schienen: "Was ist angewachsen an diesem Menschending?", "Was lässt sich bewegen oder abnehmen?", "Was lässt sich zerbeißen?" sowie "Wie schmeckt es?". Allerdings tat es schön langsam weh, wenn mich einer ins Ohr biss, ich hatte Angst um meine Brille, meine Uhr und meinen Fotoapparat, und dass meine Kleidung (einer ging sogar unter der Jeans auf die Suche und beknabberte meine Socken) nicht mehr ganz war, sah ich.
Zuhause habe ich dann gesehen, dass ich mein T-Shirt wohl wegschmeißen kann... Das Label meiner Jeans ist zwar auch im Eimer, aber die Hose kann ich wenigstens weiter anziehen.
So lustig es auch war, ich musste dem ein Ende machen, und verscheuchte die kleinen Biester. Das schienen sie sogar einzusehen, sie leisteten keinen großen Widerstand und vertrollten sich in die Büsche. Nur einer, ich glaube, es war der Freche, mit dem alles begonnen hatte, schaute mir mit einem hämischen Blick nach, als ob er sagen wollte: "Feigling!"
Der Rundgang führte zu weiteren neuseeländischen Vögeln (und einer Echse):
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Kakas, die großen Verwandten der Keas, schon so rar dass sie dem Aussterben nahe sind |
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White-faced Heron |
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die Schwäne sind hier schwarz und können singen |
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ein Tuatara, eine Ur-Echse, näher verwandt mit den Dinosauriern als mit Eidechsen |
Und dann kam natürlich der neuseeländischste aller Vögel - der Kiwi. Ein abgedunkeltes Gehege, in dem es dunkel war, damit der Kiwi denkt es sei Nacht, und aktiv wird (sie sind ja nachtaktiv). Und einer war sehr aktiv, der ließ sich durch mich überhaupt nicht beeindrucken oder bremsen, er hat fleißig nach Nahrung gesucht - naja, vielleicht war er auch einfach bloß furchtbar hungrig. Jedenfalls habe ich einige Fotos geschossen in dieser dunklen Umgebung, Blitz war ja verboten, zwei davon kann man (fast) herzeigen. Für alle, die sich schwer tun, ihn zu finden: der Kiwi ist ziemlich genau in der Mitte der Bilder.
Den Kiwi und mich trennte nur ein Maschendrahtzaun. Und da er auch zum Zaun immer wieder kam und dort herumpickte, hielt ich meinen rechten Zeigefinger durch den Zaun. Siehe da, er peckte danach. Aber bloß ganz kurz, und der Schmerz war äußerst erträglich. Ich scheine ihm nicht geschmeckt zu haben, er ging gleich weg von mir und kam nicht wieder her...
Am Ende des Rundganges war noch ein Becken mit Aalen, New Zealand Longfin Eels, um genau zu sein. Als ich hinkam, war gerade Fütterungszeit. Ein Tierpfleger hatte Futter mit, die Besucher konnten es den Aalen geben. Da habe ich dann nicht mehr mitgemacht, vom Aal auch noch gezwickt zu werden, das wäre zuviel für einen Tag gewesen! :)
Ich hatte viel Zeit in dem Zoo verbracht, also machte ich mich jetzt zügig auf den Weg nach Kaikoura. Ich kam später an als geplant, und konnte so auf keinem Whale Watch-Schiff mehr mitfahren, aber das hätte erstens eh nur viel Geld gekostet, und zweitens hab ich es eh vor 7 Jahren schon mal gemacht, und in Hawaii auch. Man sieht, wenn man Glück hat, ein oder zwei Walschwanzflossen aus der Ferne...
Ich machte stattdessen eine kleine Wanderung an der Küste entlang, und sah auch schöne Dinge:
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Felsen wie bei den Pancake Rocks |
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einen Kormoran auf Treibholz |
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eine hübsche Wildblume |
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einen Leuchtturm |
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schöne Buchten |
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nicht nur eine |
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sondern mehrere |
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und, zu guter Letzt, nochmal ein typisches Tier für hier: einen New Zealand Fur Seal |
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