Mittwoch, 18. Februar 2015

Abel Tasman National Park

Abel Tasman war ein holländischer Seefahrer, der 1642 auf einer seiner Reisen Neuseeland entdeckte; vorsichtigere Formulierung: "der als erster Europäer Neuseeland erreichte".
Abel Tasman Monument in Pohara
Ihm ist ein sehr schöner Nationalpark am Nordrand der Südinsel Neuseelands gewidmet, der Abel Tasman National Park, mit dichten Wäldern und malerischen Stränden. Man kann den Park in 4 bis 5 Tagen an der Küste entlang durchwandern, und an bestimmten Stellen übernachten, allerdings müsste man dafür schon lange vorher angemeldet sein.
Die zweite, flexiblere Möglichkeit ist, eine Tageswanderung zu machen, und am Anfang oder am Ende (oder beides) ein Water Taxi zu benutzen für einen Teil des Weges, um wieder dorthin zu gelangen, wo man mit dem Auto hinfahren kann, ans südliche Ende in Marahau oder ans nördliche Ende in Totaranui. Bei Ebbe brauchen diese Water Taxis Hilfe von Traktoren, um ins Wasser zu gelangen. Da werden sie bereits an Land mit Leuten vollgeladen, und dann ins Wasser gezogen:



Am Ende, beim Aussteigen, lässt es sich dann aber nicht vermeiden, nasse Füße zu bekommen:

Ich habe beides gemacht, einmal mit dem Auto von Nelson nach Marahau, einmal hier von Takaka nach Totaranui, und habe jeweils einen Tagesmarsch gemacht. Anfangs kam, noch vom Boot aus, der "Split Apple Rock", ein Felsen, der wie ein gespaltener Apfel aussieht:


Und dann ging's ans Wandern, wunderschöner Buchten entlang, und in dichtem neuseeländischen Wald. Da gab es goldene Sandstrände, Felsstrände, von der Ebbe trockengelegte Strände, Strände die mit kleinen Venusmuscheln vollgepflastert waren, eine tiefe Wanne in einem Fluss zum Meer, genannt "Cleopatra's Pool", kristallklares saphirblaues Wasser, winzige einsame Felsinselchen im Wasser, bizarr geformtes Strandgut, Felsen, die wie Brücken aussahen, und und und...
Ich habe wieder einmal sehr viele Fotos gemacht, und es war neuerlich sehr schwer, daraus auszuwählen - es sind immer noch viele übrig geblieben, man verzeihe mir...

























Wer mich kennt der weiß, dass ich beim Wandern auch immer ein Auge für die Tier- und Pflanzenwelt habe. Hier einige Pflanzen, die mir aufgefallen sind:
die allgegenwärtigen Riesenfarne, sozusagen die
"Nationalbäume" Neuseelands, auf Englisch "silver fern"

hier ein Spross derselben

die Blüte eines Nadelbaumes, der sehr
ähnlich wie unsere Eiben aussah

eine ganze Wiese aus Flechten

dieselben in Nahaufnahme

interessante Beeren; sie schmeckten nicht gut,
und mir wurde ein bisschen schlecht nachdem
ich gekostet hatte, aber bloß kurz   :)

der Sand am Strand ist oft bedeckt mit Hartlaubgewächsen


die hier haben sehr schöne Blüten

und zuletzt noch die Blüte eines
"bottle brush bushes" (die kenne ich
aus Australien, dort haben meine Freunde sie im Garten)

Kommen wir noch zu den Tieren, und hier zuerst mal zur negativen Seite: Schädlinge wie Ratten, Marder oder Opossums, die hier früher nicht heimisch waren, aber eingeschleppt wurden und sich schnell vermehren, sind im wahrsten Sinn des Wortes tödlich für die einheimischen Tiere, vor allem für Vögel wie den Kiwi, weil er nicht fliegen kann und sich gegen Räuber nicht wehren kann. Darum werden diese Schädlinge auch mit allen Mitteln bekämpft:


Jetzt aber noch zu "richtigen" Tieren, wenn auch nicht unbedingt zu niedlichen:
hier eine Larve, aus der ein Insekt ausgeschlüpft ist, das sicher
jeder schon mal gehört hat, aber die wenigsten gesehen:

eine Zikade, die mit ihren Flügeln durchdringend laute Geräusche
produzieren kann; das ergibt allerdings eine Geräuschkulisse,
die man mit lauen Sommernächten im Süden verbindet, also
positiv wahrnimmt; die Dinger sind (ohne Flügel) 3 bis 4 cm lang

Statue, die einen Moa darstellt, das war eine Straußenart, die
früher in Neuseeland lebte; weil sie sich nicht gut genug gegen
Menschen wehren konnten und gut schmeckten, sind sie sehr bald
nach der Ankunft der ersten Menschen ausgestorben - oder,
besser gesagt, ausgerottet worden

Schopfwachtel, mit einem hübschen Krönchen
am Kopf

ein Möwenjunges, noch mit braunem Gefieder

und hier Jonathan, der ganz unschuldig tut - mit ihm hab ich
meine Mittagsjause, einen Karottenkuchen, geteilt, weil er
so jämmerlich gebettelt hat; was mich faszinierte:
er hatte schneeweiße Augen!
Zum Schluss noch ein Drama, das ich beobachtet und (halbwegs gut) auf Film gebannt habe: eine Art geflügelte Ameise, ca 3cm lang, die eine Spinne gefangen hatte und sie wegschleppte. Die Spinne lebte noch und zappelte, konnte sich aber nicht helfen. Wohin die Reise ging, und was das für ein Tier ist, das Spinnen fangen kann, die größer sind als es selber, weiß ich leider nicht...








Wieder einmal eine Nebenbemerkung, die mit dem Thema "Abel Tasman National Park" nichts zu tun hat, allerdings mit dem Thema "Pflanzen" sehr wohl: weil man sich ja bewusst ernähren und gesund leben will, habe ich mir im lokalen Supermarkt hier in Takaka viel Obst gekauft, unter anderem auch das "Nationalobst", Kiwis. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah, dass auf dem Etikett stand, dass die Kiwis aus Italien waren. Und das im neuseeländischen Sommer!!!



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