Mittwoch, 11. Februar 2015

Die Nacht, die es nicht gab



Heute (hm, schon dieses Wort alleine ist gefährlich unpräzise, ich fange lieber noch einmal an)

Am Dienstag, den 10. Februar, bin ich von Papeete mit einem Flugzeug der New Zealand Air um 17:30 Uhr losgeflogen, und nach fast 6 Stunden Flugzeit um 22:15 in Auckland gelandet, allerdings am Mittwoch, den 11. Februar. Dieses Flugzeug
hat mich sozusagen in die Zukunft katapultiert, es war für mich so eine Art „Zeitmaschine“

Des Rätsels Lösung: ich habe auf dem Flug die internationale Datumsgrenze überflogen, und wenn man die von Ost nach West passiert, muss man das Datum um einen Tag vorstellen, in der anderen Richtung um einen Tag zurück.

Nichtsdestotrotz hab ich aber jetzt eine Nacht und fast einen ganzen Tag verloren. Die Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch gab es für mich gar nicht, und den 11. Februar hat es für mich fast nicht gegeben. Wie ist das zu erklären?

Nun, mir wurden 24 Stunden genommen, die ich aber in kleinen Schritten, nämlich bei jedem Reiseabschnitt, auf dem ich von einer Zeitzone in eine andere reise, wieder zurückbekomme. Ich habe bisher ja bereits 11 Stunden Rückstand auf die österreichische Zeit angesammelt, das heißt von Österreich aus gesehen 11 Stunden in der Vergangenheit gelebt. Man könnte es auch so sehen, dass ich 11 Stunden MEHR Zeit hatte (z.B. als ich auf das neue Jahr gewartet habe). Jetzt sind mir, um genau zu sein, 23 Stunden genommen worden, denn 1 Stunde ist Neuseeland zeitmäßig hinter Tahiti zurück (aber einen TAG vorne). Ich bin damit jetzt also 12 Stunden VOR der österreichischen Zeit. Dieser Abstand wird sich bereits auf dem Flug nach Australien weiter verringern, und mit jedem zusätzlichen Flug in eine andere Zeitzone wird es weniger werden.

Außerdem habe ich jetzt jenen Punkt überschritten, der von Österreich aus gesehen genau auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel liegt – ich befinde mich also jetzt bereits auf dem Rückweg, wenn man es so sehen will. Die Distanz zu Österreich ist bisher größer geworden, jetzt wird sie wieder weniger, um es präzise auszudrücken.

Ein weiterer Wechsel: von Temperaturen über 30° Celsius in Tahiti komme ich jetzt in ein Land mit Temperaturen, wie wir sie auch in Österreich im Sommer haben. Ich bin immer noch auf der Südhalbkugel, hier ist momentan Sommer, der Februar entspricht unserem August. Neuseeland ist aber so weit südlich, und landschaftlich so geformt, dass es klimamäßig Österreich sehr nahe kommt, vor allem die Südinsel. Ich bin mal neugierig, wie es mir dabei ergehen wird – ob ich die ersten Tage noch sehr frieren werde…

Und ich habe den französischsprachigen Teil meiner Reise (relativ unbeschadet) hinter mich gebracht. Ab jetzt wird’s wieder englisch, und wieder eher mitteleuropäisch. Jetzt wird wieder alles eher so, wie man es von daheim gewohnt ist, jetzt schaut ein Restaurant wieder aus wie ein Restaurant daheim, und ein Kaufhaus wieder wie ein Kaufhaus, es gibt wieder Milch, und ich verstehe wieder das Meiste, wenn ich einen Fernseher einschalte    :)

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