Dienstag, 10. Februar 2015

Papeete, mit einem ungewollten Souvenir



Gestern, als ich (noch in Rangiroa) aufgestanden war und mein T-Shirt anziehen wollte, fiel dieses hübsche Kerlchen heraus:

Das ist ein Haustier derjenigen Art, die ich nicht besonders schätze: Großspinnen und Gifttiere. Es ist nämlich ein Skolopender oder Hundertfüßer, er war mindestens 15cm lang (das Schwarze daneben ist ein Fünffach-Verteiler), und die Dinger haben ein sehr unangenehmes Gift. Ich versuchte also, ihn loszuwerden und aus dem Zimmer zu scheuchen, doch er verkroch sich in alle möglichen Ecken und zum Schluss hinter der Sesselleiste, von wo ich ihn nicht mehr herausbekam. Deshalb verstopfte ich den Zugang in die Sesselleiste so gut es ging mit Papier. Beim Packen drehte ich jedes Stück, das ich zu packen hatte, dreimal um, vor allem Wäschestücke, denn ich wollte keinen weiteren Skolopender in meinem Gepäck mitnehmen, wie man sich vielleicht vorstellen kann.
Danach hieß es noch ein Weilchen warten in der Pension, die verplauderte ich im Aufenthaltsraum mit einem netten Schweizer, der auch am Abreisen war.
Um 12:45 Uhr flog ich schließlich von Rangiroa retour hierher nach Papeete (ausgesprochen wird das übrigens „Papa Ehte“). Groß war meine Überraschung, als ich meine Jacke, die ich in den Flugzeugen immer brauche, weil es dort auf kühle Temperaturen herunterklimatisiert ist, in meinen Rucksack packen wollte, während ich an der Gepäckausgabe auf meinen großen Koffer wartete. Obenauf im Rucksack saß ein Hundertfüßer! Ich nehme zwar an, es war derselbe, den ich im Zimmer in Rangiroa hinter der Sesselleiste eingesperrt wähnte, und dass der sich wohl befreit hatte und in den Rucksack gekrochen und mitgeflogen war, allerdings, sicher bin ich mir nicht. Vielleicht war es noch ein anderes, zweites Exemplar, das sich von vornherein im Rucksack versteckt hatte…

Gestern Nachmittag und heute habe ich dann Spaziergänge durch die Hauptstadt von Französisch Polynesien und noch Bilder gemacht, denn direkt in Papeete war ich ja bis jetzt nicht. Hier kommt also das Sehenswerteste, das ich gefunden habe:

Blick auf das Hafenbecken und die Innenstadt,
der Pfeil zeigt auf die katholische Kathedrale

der Flughafen mit den drei A

die katholische Kathedrale, sozusagen das Zentrum Papeetes


Innenansicht der Kathedrale

die evangelische Paofai-Kirche

der Palast des Präsidenten von franz. Polynesien

das Parlament von franz. Polynesien
gleich daneben die Residenz des französischen Hochkommissars

der darauf achtet, dass das Parlament sich an die
französischen Gesetze hält

nichtsdestotrotz ist man hier stolz auf die Autonomie,
dies ist das entsprechende Denkmal im Hafen

und nicht weit davon dieses Mahnmal, das an die französischen
Atomtests im Moruroa-Atoll erinnert

das Rathaus von Papeete

ganz wenig erinnert hier noch an die Zeit, als Könige die
Inseln regierten: hier der Teich im ehemaligen Lustgarten
der Königin Pomare IV

Denkmal für den Freiheitskämpfer
Pouvanaa a Oopa

nicht weit davon dieses Denkmal
für General de Gaulle

Gauguins Banyan-Baum, auf den er angeblich täglich
kletterte, um dort oben Absinth zu trinken

das "Haus des Apothekers", neben der Kathedrale eines der
wenigen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, die noch stehen

Denkmal für die Toten der Weltkriege

Denkmal für den französischen Forscher Bougainville,
flankiert von zwei Kanonen aus dem 1. Weltkrieg,
eine stammt von einem französischen, die andere von
einem deutschen Kriegsschiff

das hat auch mit Schiff und Auseinandersetzung zu tun:
ein Wandbild, das die Meuterei auf der Bounty darstellt


böse Zungen würden sagen, dass das zwei Dinge sind, die
überhaupt nicht zusammenpassen; gut, dass wir nicht böse sind...

aber wenn wir schon bei "schönen Künsten" sind:
hier findet man viel Graffiti


teils recht ansprechend und
fantasievoll und mit viel Lokalkolorit

einer wichtigen Sache für Tahiti ist sowohl ein Museum

als auch ein Denkmal gewidmet: den berühmten schwarzen Perlen

die findet man denn auch in jedem 2. Shop zum Kauf angeboten,
zu horrenden Preisen, versteht sich;
die Perlen sind nicht wirklich schwarz, es gibt sie in vielen
verschiedenen Farbschattierungen

und wenn wir schon beim Shoppen sind, darf der hier nicht fehlen:

der zentrale Markt von Papeete, wo es Fleisch, Fisch, Gemüse

und exotisches Obst gibt, von Ananas und allen möglichen Arten
von Bananen über Maracujas, Papayas, Cherimoyas,
Karambolas, Mangos, Pomelos und Corossol bis hin zu
Okra, Kürbissen, Avocados, Süßkartoffeln und Taro-Wurzeln

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