Sonntag, 22. Februar 2015

Die Alpen

Was haben Kaiser Franz Josef I. von Österreich (1830 - 1916), Premierminister William Fox von Neuseeland (1812 - 1893), der Weltumsegler und Entdecker Captain James Cook (1728 - 1779) und der Seefahrer und Entdecker Abel Tasman (1603 - 1659) gemeinsam? Nun, nach ihnen sind in den "Southern Alps", den Alpen der südlichen Hemisphäre in Neuseeland wichtige Gletscher bzw. Gipfel benannt.

Kommt man vom Norden, wie ich, so erreicht man zuerst einmal das kleine Örtchen Franz Josef, das sich in der Nähe des Gletschers gebildet hat, um den Touristen Unterkunft und Sonstiges zu bieten, was man als Tourist so braucht (also vor allem Souvenirgeschäfte). Der Ort hat sich, seit ich das erste Mal hier war, ganz schön entwickelt, jetzt ist mindestens dreimal mehr los, das Geschäft in der Tourismusbranche in Neuseeland scheint gut zu gehen. In Franz Josef (Ort) gibt es außer Unterkünften wirklich wenig, vor allem wenig Sehenswertes. Ich habe nur die historische katholische Kirche "Our Lady of the Alps" zu bieten, aber dafür Außen- und Innenansicht:

Einen Helikopterlandeplatz gibt es inzwischen auch hier, und drei (!) Hubschrauberfirmen, die Touristen über die Gletscher und Gipfel zu Besichtigungstouren fliegen. Ach ja, und ein Kiwi-House gibt es jetzt auch, womit wir wieder mal beim Thema Nr 1 wären. Leider habe ich immer noch kein gutes Bild von einem Kiwi, bloß das Bild von einem Bild, und ein im Dunkeln gemachtes, sehr rotes und unscharfes Foto (weil die Viecher halt so scheu und nachtaktiv sind). Aber ich hab mit eigenen Augen schon einige Kiwis gesehen jetzt, auch echte, lebende!

das dunkle, runde unten Mitte, das ist ein Kiwi!

Verlassen wir den Ort Franz Josef, wenden wir uns dem Gletscher zu. 4 Kilometer Autofahrt und dann ein 45minütiger Fußmarsch, und man ist beim Gletscher Franz Josef (merkt man es, dass ich das gerne schreibe?). Der Gletscher wurde von Julius von Haast 1865 nach unserem ehemaligen Kaiser benannt. Das spricht man jetzt natürlich fräns dschouseff aus.



Weil ich 2008 schon mal hier war, kann ich ein Vergleichsfoto anbieten: so hat der Gletscher vor 7 Jahren ausgesehen. Er ist schon einiges zurückgegangen in der Zwischenzeit...
2008
zum direkten Vergleich das 2015er-Bild:
2015






Von Franz Josef ging es heute dann weiter nach Süden, zum Fox-Gletscher, benannt nach William Fox, dem ehemaligen Premierminister von Neuseeland. Hier der Gletscher, und als allerletztes Bild wieder eines von 2008:

2015

2008


In der Nähe des Fox-Gletschers ist Lake Matheson (der ist zur Abwechslung mal nicht nach jemand berühmtem benannt, sondern nach einem Schafzüchter aus den 1870er-Jahren). Lake Matheson ist deswegen so bekannt, weil man von ihm aus die beiden höchsten Berge Neuseelands, Mount Tasman und Mount Cook, so gut sehen kann. Das heißt, falls keine Wolken da sind. Leider hatte ich heute nur auf Mount Tasman, den zweithöchsten Berg (benannt nach Abel Tasman) freien Blick, Mount Cook (benannt nach James Cook, und ein bisschen über 3700 Meter hoch, also fast wie bei uns, wo der Großglockner knapp 3800 Meter hoch ist) hüllte sich leider in Wolken:

Erst ganz zum Schluss der Wanderung rund um den See, als schon kein See mehr da war, kam auch Mount Cook kurz hinter den Wolken zum Vorschein, hier das beste Bild, das ich von beiden Gipfeln geschafft habe:
Was man rund um den See auch gut beobachten kann ist, dass es hier sehr sehr feucht ist, dass es viel Niederschlag hat. Zwar nicht heute, heute war wettermäßig ein wunderschöner Tag, aber im langen Durchschnitt. Hier wächst viel Moos, überall, und hier wachsen relativ große Moospflänzchen, die ich sonst noch nie gesehen habe:





Und, weil ich heute viel gefahren bin, noch ein paar Bemerkungen über die Freuden und Leiden des Autofahrens hier: einerseits sind es die vielen Touristen (ich würde mal schätzen dass ca. die Hälfte aller Fahrzeuge auf den Straßen Mietautos sind, und sicher gut 80% von ihnen werden von Leuten gelenkt, die nicht gewohnt sind, auf der linken Straßenseite zu fahren), die das Fahren unangenehm machen, denn sehr viele fahren unberechenbar oder übervorsichtig, und die Straßen sind meist unübersichtlich und einspurig... Aber auf der "falschen" Straßenseite fahren zu müssen ist nicht das Schlimmste hier:
Eher ist es die Weite des Landes, Distanzen, die man unterschätzt, und dann sind es sehr kurvige, enge, immer höchstens einspurige Straßen. Höchstens einspurig? Ja, denn manchmal gibt es pro Fahrtrichtung nicht einmal EINE eigene Spur, vor allem bei Brücken kommt sehr oft die Warnung "One Lane Bridge", verknüpft mit dem Zeichen, dass der Gegenverkehr oder man selber Vorrang hat (für die entgegenkommende Fahrspur gilt natürlich das jeweils umgekehrte). Und manchmal muss man sich die Brücke nicht nur mit dem Gegenverkehr, sondern sogar noch mit der Eisenbahn teilen:
Und dann gibt es auch noch das hier:
Wobei diese Schilder, man sieht es glaub ich auf dem Bild eh, recht klein sind, man kann sie schnell übersehen. Oder man hat ein Mietauto und kennt es nicht gut und weiß nicht, wie weit der Tank reicht. Dann kann man ganz schön ins Schwitzen kommen... Was ich allerdings noch nie gesehen habe, obwohl ich es erwartet hätte, war das:
Womit wir wieder beim Thema Kiwi wären. Und schon wieder kein gutes Bild, aber diesmal hab's wenigstens nicht ich selber gemacht, das hab ich im Internet gefunden...   :)

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