Freitag, 31. Oktober 2014

Puerto Baquerizo Moreno

So heißt die Hauptstadt und einzige Stadt der Galapagosinsel San Cristóbal, auf der ich mich die nächsten vier Tage aufhalten werde. Ich bin heute von Quito hierher geflogen, ein nicht gerade leichtes Unterfangen, denn weil der Staat die Inseln vor allem Fremden schützen möchte, muss jeder, der hierher kommt, durch drei Gepäckkontrollen, davon zwei mit Röntgen; man muss zwei lange Formulare ausfüllen, in denen man hauptsächlich erklärt, dass man keine Tiere oder Pflanzen oder Produkte aus ihnen mitbringt, und dass man die einheimischen Tiere schützt; und man muss zuerst 10$ und dann noch einmal 100$ als "Eintritt" in den Nationalpark Galapagos zahlen.

Das scheint niemanden abzuhalten, denn nicht nur war mein Flug voll, mit 150 Passagieren, ich habe am Flughafen Quito auch 5 andere Flüge gesehen, die hierher flogen, bevor ich abgeflogen bin. Und das war erst der halbe Vormittag. Und einen zweiten Flughafen gibt's ja auch auf Galapagos, und Schiffe kommen ebenfalls an...

Naja, und dann ist man hier, es ist plötzlich warm und sonnig, die "Stadt" ist ein mittelgroßes Dorf, mit weniger als 7000 Einwohnern, und die Hauptsehenswürdigkeiten sind schnell aufgelistet:
der Hafen
ein Schiffswrack in eben diesem
der untere Hauptplatz
Blick auf die "Skyline"

Denkmal für den ehemaligen Präsidenten Jaime Roldos Aguilera
der obere Hauptplatz, mit dem Denkmal für Charles Darwin,
und der Skaterjugend des Ortes
hier der junge Darwin, von oben erwähntem Platz

hier das Denkmal für den alten Darwin, am Ende des Hafens

die einzige Brücke des Ortes

Denkmal für die Galapagos-Schildkröten

ein Schiffswrack, das zu einem Shop umgebaut wurde

das Rathaus
ein eher misslungener Springbrunnen

Denkmal für den unbekannten Fischer
eine Forschungsstation der Universität San Francisco

das Galapagos Interpretation Centre
das Spital, dessen Name so klingt, als sei es von einem Österreicher gegründet worden

sowie die katholische Kirche





Die wahren "Sehenswürdigkeiten" auf den Galapagosinseln sind aber die Tiere. Die leben hier mit den Menschen, oder vielleicht sogar umgekehrt, die Menschen leben mit den Tieren, denen die Inseln eigentlich gehören. Es ist, als ob man in einem Zoo wäre, aber es gibt keine Gitterstäbe. Da spaziert schon mal ein Seehund auf der Straße und hält die Autos auf:

was ihn allerdings überhaupt nicht zu beeindrucken scheint, im Gegenteil, er legt sich sogar auf die Fahrbahn:
und als er angehupt wird, faucht er zurück:
Auch auf Parkbänken findet man die Seehunde,
und natürlich am Strand, egal, ob sie dort mit Gittern abgeschirmt sind,
oder ob sie sich "unters Volk" mischen müssen:
Sie sind hier einfach überall, man fällt fast über sie drüber wenn man nicht aufpasst,

aber am süßesten sind die Babys, von denen es auch viele gibt, in allen Größen. Der allersüßeste war er hier:




Was man allerdings nicht mitkriegt bei diesen Fotos: die Viecher stinken!


Ich muss jetzt dazu sagen, dass ich bloß so ca. 3 Stunden herumspaziert bin, und aus dem Ort nicht hinausgekommen bin. Bin schon gespannt, was ich auf den Touren in den nächsten Tagen erlebe. Auf jeden Fall stimmt es, dass die Tiere hier fast keine Scheu vor Menschen haben. Noch ein kleiner Überblick was da sonst noch so war, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
eine Landeidechse
ein Pelikan
die berühmten Salzwasser-Leguane

teils dann doch ein wenig schüchtern
und jede Menge Sally Lightfoot-Krabben (Grapsus grapsus)

die recht nahe rankommen, wenn man sich nicht zu hastig bewegt,
die eine hier hat sogar probiert, wie mein Oberschenkel schmeckt,

und die hier war am schönsten gefärbt, richtig feuerrot


Was mich noch beeindruckte waren die riesigen Kakteen, die fast schon zu Bäumen herangewachsen sind:





Und dann ging die Sonne zum ersten Mal unter für mich hier auf Galapagos:


Tja, und als ich mich dann, nach Einbruch der Dunkelheit, auf den Weg ins Hotel machte, an diesem 31. Oktober, wer begegnet mir da in diesem 7000-Seelen-Nest am Ende der Welt? Kinder in Halloween-Kostümen....

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Quito 2

Ich habe zwar schon Gegenteiliges geschrieben, aber wir wollen Quito nicht schlechter behandeln als vorangegangene Hauptstädte, und deshalb hier doch Teil 2 über Quito. Grund: ich habe heute an der Hop on/Hop off-Stadttour teilgenommen, und sehr wohl noch ein paar erwähnenswerte Dinge entdeckt. Übrigens, wenn wir schon von "erwähnenswert" sprechen: heute war es den ganzen Tag über großteils sonnig, zum ersten Mal, seit ich hier bin.


La Basilica del Voto Nacional (Basilika des Nationalgelübdes?)


Sie ist anscheinend die größte neugotische Basilika in beiden Amerikas.
Interessante Details, die mir beim ersten Besuch entgangen sind: an der Basilika sind, als Wasserspeier, neben Fabelwesen auch alle möglichen Tiere Ecuadors angebracht, man findet Krokodile, Ameisenbären, Lamas, Schildkröten, Echsen, Leguane, Gürteltiere etc.





Ein paar weitere Bilder von hier:

Innenansicht

am Haupteingangsportal grüßt Johannes Paul II

daneben das Panteon Nacional, in dem einige Staatsoberhäupter Ecuadors begraben liegen


El Panecillo

Der Panecillo-Hügel liegt am südlichen Rand der Altstadt. Oben steht eine riesige Statue der heiligen Maria, die "Virgen de Quito", ein wenig unkonventionell, mit Flügeln, und sie steht auf einer Schlange, wie das Jungfrauen nun mal so tun:
Das obere Foto ist übrigens das einzige, das 2 Venezuelanerinnen, die im Bus mit mir waren, auch so
gemacht haben wie ich. Die beiden haben JEDES andere ihrer Fotos so geschossen, dass eine der
beiden mit am Foto war. Ich kann mir sowas zwar nicht vorstellen, aber die beiden haben sich vor
jeder Sehenswürdigkeit abwechselnd in Pose geschmissen und sich gegenseitig geknipst. Bin mir
sicher, dass sie nicht nur einmal die Sehenswürdigkeit selber damit verdeckt haben.

Ins Podest, auf dem diese Statue steht, kann man für einen Dollar hineingehen, dort findet man Heiligendarstellungen, bunte Glasmalereien auf den Fenstern, und Bilder über die Entstehung der Statue:

Das schönste hier ist jedoch der Ausblick auf die Stadt:
im Hintergrund schneebedeckte Berggipfel


Blick auf den Pichincha-Vulkan

Blick auf ein ärmeres Stadtviertel

Blick auf die Altstadt



La Plaza de San Francisco

Ein Platz, der mir auf meinem ersten Stadtrundgang entgangen ist, ist der Platz des heiligen Franziskus, mit schöner gleichnamiger Kirche und Kloster:
Da zogen gerade bedrohliche, dunkle Wolken auf, zu Mittag regnete es ein wenig, aber dann kam die Sonne wieder heraus. Von der Plaza de San Francisco sieht man die Kirche Compañía de Jesus von hinten, auch kein hässlicher Anblick:






La Plaza Grande (Plaza de la Independencia)

Was mir beim ersten Mal nicht aufgefallen ist sind die Wachen, die hier am Eingang zum Präsidentenpalast stehen. Wöchentlich findet hier jeden Montag eine Wachablöse-Zeremonie statt. Die werde ich leider nicht erleben, da ich an keinem Montag in Quito bin...
Und in den Palacio Arzobispal kann man hineingehen. Innen findet man zwei schöne Innenhöfe, und - man soll es kaum glauben - ein Einkaufszentrum: