Der Abreisetag aus Aguas Calientes. Ein wenig habe ich es bereut, zwei Nächte hier geplant zu haben, eine hätte eigentlich auch gereicht, hier ist wie gesagt wenig zu tun. Aus dem Hostel (das war auch ganz und gar nix besonderes) musste ich um 10h auschecken, der Zug ging aber erst um 14h - genauer gesagt, um 14h musste man dort einchecken, mit Passkontrolle und allen Schikanen, gefahren ist der Zug dann eh erst um 15h.
Was also tun? Ich ging erst einmal in ein Café, bestellte einen Tee und einen Cheesecake, ließ mir das Passwort fürs WiFi geben, und packte meinen Laptop aus. Nur, um festzustellen, dass ich mich zwar in ein Heimnetzwerk einloggen, aber nicht mit dem Internet verbinden konnte. Dem Kellner waren diese Probleme, noch dazu auf Englisch, zu hoch, also zahlte ich bald und ging.
Stellte sich wieder die Frage: was tun? Ich erinnerte mich daran, dass auf der Karte von Aguas Calientes ein Wasserfall eingezeichnet war: Mandor Cataratas. Ich fragte im Tourist Information Center nach dem genauen Weg, deponierte mein Gepäck am Bahnhof (da war es jetzt wieder ganz gut, dass der Ort nicht groß ist), und machte mich auf den Weg in den Dschungel.
Er war ausgetreten, und manchmal sogar beschildert, der Weg, also das verantwortungslos riskante Abenteuer war es jetzt auch wieder nicht.
Und obwohl es auf Schildern einige Male verboten wurde,
musste man entlang der und ziemlich oft auch über die Gleise gehen.
Nach fast eineinhalb Stunden hatte ich sie erreicht - die Gärten von Mandor, mit zwei Wasserfällen:
Den Rückweg nach Cusco habe ich dann übrigens in der Hälfte der Zeit geschafft, weil ein ziemlich starker Regen daherzog.
Und SO einen habe ich im Garten gesehen: einen Gallito de las Rocas, auch genannt Andenfelsenhahn, in der Inkasprache "Tunki", den Nationalvogel von Peru. Sorry wegen der Qualität meines Bildes, das war bereits mit vollem optischem UND digitalem Zoom meiner Kamera, aber das blöde Vieh - nochmal sorry, der scheue Vogel, wollte einfach nicht näher rankommen.
Ansonsten war allerdings der Hinweg durch den Dschungel viel aufregender gewesen als der Garten, darum auch der Zeitunterschied zwischen Hin- und Rückweg. Es war - vor allem für mich, da ich noch nie so richtig im Regenwald gewesen bin - schon alleine aufregend, die mit Bromelien und Tillandsien und Hänge- und Schlingpflanzen über und über bewachsenen Bäume zu sehen, die fremden Pflanzen, Riesenfarne wie in Neuseeland, schöne Blumen (darunter z.B. Orchideen und Strelitzien), und auch Tiere, hübsche, wie Schmetterlinge, und auch unheimliche, wie eine etwa 20cm große Schnecke, eine 8cm Wespe oder Hornisse, eine 15cm Stabschrecke, oder eine ca. 10cm große Spinne in einer Bromelie. Hier ein paar ausgewählte Bilder:
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