Montag, 6. Oktober 2014

Das Abenteuer beginnt

Den Titel hat ein Freund erfunden, als ich ihm geschrieben hab, dass ich losfahre. Und ein anderer war kürzlich so interessiert daran, wie es jetzt genau losgeht, dass ich darauf einmal ganz genau eingehen will - und keine Angst, das werd ich so bald nicht wieder machen. Aber ich hab noch zu wenige Bilder von hier, und wollte dennoch allen, die den Blog verfolgen, zeigen, dass ich mal gut angekommen bin, darum jetzt hier dieser kleine Einblick in den Alltag eines Weltreisenden...

Los ging's gestern, Sonntag, 5. Oktober, 13h20 mit meinem ersten Transportmittel - zu Fuß von meiner Wohnung zur Bushaltestelle:

Wer's ganz genau wissen will: Reebok Goretex Leichtwanderschuhe, eigens für diese Reise gekauft. Außerdem hab ich noch ein paar Sandalen und ein paar "schönere" Halbschuhe aus Leder mit.

Das nächste Transportmittel war der Bus Nr. 3, der mich um 13h31 von der Akademiestraße zum Salzburger Hauptbahnhof brachte:
Hier hab ich auch ein Foto von meinem Gepäck gemacht - ein großer Koffer (prall gefüllt mit exakt 23,0kg, das Maximum, was die meisten Fluglinien akzeptieren), ein Rucksack als "Handgepäck", auch gut gefüllt mit ca. 8kg, und eine Tasche mit meinem Laptop (daneben noch ein wenig Reiseproviant):


Mit dem Bayern-Ticket fuhr ich in einem "Meridian"-Zug um 14h12 von Salzburg nach München Ost, Transportmittel 3:

Transportmittel 4: Die Münchner S-Bahn, Linie 8, vom Ostbahnhof zum Flughafen Terminal 1, Abfahrt um 16h04:

Transportmittel 5 (die Maschine im Hintergrund): Ein Airbus A320 von Iberia. Der brachte mich ab 19h20 von München nach Madrid. Kleine Warnung: seeeehr wenig Platz für die Füße!!!

Transportmittel 6 (fotografiert bei der Ankunft): Ein Airbus A340-300 von Iberia, Abflug 00h20 von Madrid nach Santiago de Chile. Ein langer Flug, mehr als 13 Stunden, aber wenigstens mehr Platz, einen angenehmen, ruhigen Sitznachbarn hatte ich auch, konnte sogar ein paar Stündchen schlafen:

Der Flug war sehr angenehm und ruhig, gutes Wetter, am Schluss sogar wunderbarer Ausblick über die teils noch schneebedeckten Gipfel der Anden:


Danach langes Schlangestehen vor den Pass- und Zollkontrollen im Flughafen, und schließlich durfte ich zum ersten Mal südamerikanischen Boden betreten. Wenn man die Welt in 5 Kontinente einteilt ist das nichts Bemerkenswertes, in Amerika war ich schon. Dann war ich an sich auf jedem Kontinent schon mindestens einmal. Wenn man aber 7 Kontinente unterscheidet, hab ich jetzt den vorletzten von der Liste streichen können - jetzt fehlt mir nur mehr die Antarktis...   :)

Das letzte Transportmittel, Nr 7, war ein Sammeltaxi der chilenischen Firma "TransVip" und brachte mich vom Flughafen zum meinem Hostel:





"La Chimba" heißt mein Hostel. Hostels sind so eine Art Jugendherberge, mit Dormitories (Schlafsälen), aber auch (sehr einfachen) Einzel- und Doppelzimmern. Bei den Unterkünften werde ich möglichst sparen, die machen ohnehin den größten Teil der Kosten so einer Reise aus. Sonst könnt ich mir das Ganze nicht so leicht leisten. Und wenn wir schon dabei sind - falls es jemand wissen will: meine Flüge haben mich zusammen ein bisschen über 6.000€ gekostet.




Den angebrochenen Tag (Chile ist gegenüber unserer mitteleuropäischen Sommerzeit um 5h hinten, ich bin ca. um 11h ins Hostel gekommen, konnte aber erst um 14h mein Zimmer beziehen) verbrachte ich großteils auf der Suche nach einem Bankomaten, der mir Geld gibt. Ich fand zwar einige, aber die spuckten meine Karte fast alle einfach wortlos wieder aus, manche mit der Fehlermeldung, dass die gewünschte Transaktion an dieser Maschine leider nicht möglich ist. Ich hab auch in 3 Banken versucht, nachzufragen, was das Problem ist. In der ersten Bank war niemand, der mich verstanden hätte. In der zweiten Bank hab ich mich zumindest soweit klar gemacht, dass sie mir geholfen haben, aus dem Automaten DORT Geld heraus zu bekommen. In der 3. Bank war der Leiter zumindest ein ganz klein bisschen fähig, Englisch zu sprechen, und hat mir erklärt, dass die Automaten, die mir kein Geld gegeben haben, ganz einfach leer waren - da haben zu viele Leute Geld abgehoben...
Dafür bin ich jetzt Besitzer von unheimlich viel Geld: 184.000 Pesos (von 200.000, die ich abgehoben habe). Sind insgesamt ein wenig mehr als 200 Euro . . .




Die letzte Geschichte des heutigen Tages hat mit einem dritten Freund zu tun - als der mir gerade ein SMS geschickt hatte und ich es in einem Park las und neben dem Handy auf den Boden schaute, waren da zwei vierblättrige Kleeblätter. Ich hoffe, das bedeutet, dass meine Reise unter einem guten Stern steht!




Der Rest des Tages verging mit Essen suchen, sich orientieren in der neuen Stadt, 2 Touren buchen für die nächsten Tage, im Zimmer auspacken, Wasser einkaufen (ganz wichtig!), Fitnessübungen machen, und der täglichen "Buchhaltung" - d.h. Tagebuch führen, Ausgaben aufschreiben, und Blogeintrag verfassen.

Damit's ned ganz so fad wird noch die blöde Geschichte mit dem Wasser (oben erwähnter Freund meinte, die kann ich doch ruhig erzählen): ich hab Mineralwasser gekauft, als ich darauf warten musste, ins Zimmer zu dürfen, weil es noch nicht 14h war. Dann fand ich den Weg zum Hostel nicht mehr gleich, also ging ich etwas schneller. Als ich dann endlich im Zimmer war und einen Schluck Wasser trinken wollte, fuhr dasselbige nach Öffnen der Flasche wie ein Geysir aus und spritzte mich und das Zimmer von oben bis unten total nass. Ich hatte nicht genau geschaut und Mineralwasser "con gas" gekauft. Die Hitze heute (es hatte fast 30° glaub ich) und das Schütteln beim Heimgehen hatten das Übrige getan. Gut, dass der Mineralwasserschwall den Laptop nicht erwischte, den hatte ich da schon aufgebaut...
(Mein Zimmer nach der Trockenlegung - hat mich 5 kostbare österreichische Taschentücher gekostet; so gute Qualität wie bei uns daheim findet man bei Taschentüchern sonst nirgends. Ich hab immer noch nicht herausgefunden, ob die Nasen oder der Schnupfen bei uns gewaltiger sind als sonst auf der Welt...)
Inzwischen ist es hier fast 22h30, das heißt zuhause halb 4h nachts. Ich habe glaub ich schon ganz gut gegen die Müdigkeit und den Jetlag angekämpft und mir verdient, ins Bett gehen zu dürfen. Dass ich tagsüber nie nachgegeben und ein kleines Schläfchen gemacht habe wird mir hoffentlich helfen, mich schnell in die neue Zeitzone einzuleben.

So, der nächste Eintrag wird, hoffe ich, ein wenig spannender...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen